Uran gelangt über das Sickerwasser des
Bergbaus oder uranhaltigen Phosphatdünger ins Grundwasser. Aber nicht nur
menschliche Aktivitäten sind Ursache für erhöhte Urankonzentrationen in der
Umwelt. Auch natürlich kommt der Stoff häufig vor, vor allem in seiner leicht
löslichen Form. Besonders belastet sind Gebiete Sachsens, Thüringens und
Bayerns. Die Urankonzentration in deutschen Flüssen liegt zwischen ein und drei
Mikrogramm pro Liter, im unbeeinflussten Grundwasser zwischen ein und mehr als
100 Mikrogramm pro Liter. Bis zu welcher Konzentration Uran im Trinkwasser
zumutbar ist, darüber sind sich die Experten weltweit nicht einig. Während die
US-amerikanische Umweltbehörde EPA einen Grenzwert von 30 Mikrogramm pro Liter
festgelegt hat, empfiehlt die WHO einen Wert von nicht mehr als 15 Mikrogramm.
In der deutschen Trinkwasserverordnung gibt es überhaupt keinen Grenzwert für
Uran.
"Lebenslang duldbar wären Höchstwerte von
zehn Mikrogramm pro Liter. Wenn dies technisch noch nicht umsetzbar ist, dürfen
sie für höchstens drei Jahre bei 20 Mikrogramm liegen", erklärt Herrmann Dieter,
Toxikologe und Biochemiker beim Umweltbundesamt. In 90 Prozent der Wasserwerke
würde der Höchstwert derzeit eingehalten, die restlichen zehn Prozent würden ihn
bis zu einer Konzentration von 30 Mikrogramm pro Liter überschreiten.
Aufbereitungsverfahren existieren zwar schon, sind aber zum Teil recht
kostspielig oder befinden sich noch in der Erprobung. Vermehrt wird am Einsatz
biologischer Filter geforscht. In den Filtern enthaltene Bakterien könnten das
Uran aus dem Wasser binden.
Jeder Verbraucher kann die Uranwerte des
Trinkwassers bei seinem Wasserwerk erfragen, sofern dort bereits freiwillig das
Rohwasser untersucht wurde, was allerdings nicht flächendeckend in Deutschland
der Fall ist..
Anders sieht es bei Flaschenwasser, beim
Mineralwasser aus. Uran gehört nicht zu den Inhaltsstoffen, die der Hersteller
deklarieren muss. Im Prinzip müsste auch hier der gleiche Höchstwert gelten wie
für das Leitungswasser. Bei den Mineralwasserherstellern gilt das Prinzip der
freiwilligen Selbstkontrolle - oder eben nicht. So fand das Landesumweltamt
Sachsen im Jahr 1999 in einem tschechischen Mineralwasser eine Konzentration von
188 Mikrogramm pro Liter. Die Bundesanstalt für Landwirtschaft in Braunschweig
untersuchte im Jahr 2003 über 200 Trinkwasserproben aus aller Welt. Die
gemessenen Urangehalte lagen von unterhalb der Nachweisgrenze (0,015 Mikrogramm
pro Liter) bis 232 Mikrogramm pro Liter. Der überwiegende Teil wäre gemäß dem
WHO-Wert als unbedenklich einzuschätzen, 6,6 Prozent der Proben überschritten
diesen Wert, einige davon erheblich.
Bereits im Jahre 2000 hatte Plusminus
gemeldet: Viele deutsche Mineralwässer sind hoch mit radioaktivem Radium-226
belastet. Experten schließen eine Gesundheitsgefahr vor allem für Kinder nicht
aus. Das Fernsehmagazin hatte 19 Mineralwasser-Sorten analysieren lassen, wobei,
wie mitgeteilt wurde, fünf Proben extrem viel Radium-226 enthielten. Auf keiner
der untersuchten Flaschen sei die Belastung angegeben gewesen. Deutsche Wässer
wurden vom Markt genommen, bzw. durch verstärkte Reinigungs- und Filtermethoden
wieder strahlungsärmer gemacht.
Auch zum Thema Uran wurde nun im Sommer
2005 wegen einer extrem hohen Urankonzentration in der Heinrichsquelle Nürtingen
(Kreis Esslingen) durch das Regierungspräsidium Stuttgart der Ausschank des
Wassers verboten..
Besonders für Kleinkinder und Säuglinge ist
das Risiko höher als für Erwachsene. 2 Mikrogramm Uran pro Liter Mineralwasser
sollen noch als geeignet für die Zubereitung von Säuglingsnahrung gelten. Trotz
Warnungen von Experten will die Bundesregierung jetzt uranhaltiges Mineralwasser
als für Säuglinge unbedenklich erklären. Ein Grenzwert soll demnächst erstmals
festgelegt werden. Im November 2005 war das Bundesministerium für
Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft noch der Ansicht, Mineralwasser
müsse praktisch frei von Uran sein, wenn es als geeignet für die Zubereitung von
Säuglingsnahrung gekennzeichnet ist. Einem Verordnungsentwurf zur Änderung der
Mineral- und Tafelwasser-Verordnung vom 15. November 2005 zufolge war ein
Höchstwert von 0,0002 Milligramm (0,2 Mikrogramm) Uran pro Liter vorgesehen.
Nach Einsprüchen von Seiten des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) und des
Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) will das Ministerium jetzt einen
zehnfach höheren Grenzwert zulassen: 2 Mikrogramm Uran pro Liter Wasser.
Verbraucherschützer vermuten, die Änderung gehe auf Druck seitens der
Mineralwasserlobby zurück.
Lindemann von Strahlentext recherchierte
hierzu nun aktuell 2006: Die Begründung für den Sinneswandel nach dem Wechsel
der Bundesregierung von rotgrün nach schwarz-rot: Die „radioaktive Giftigkeit“
könne bei diesen Größenordnungen vernachlässigt werden „weil die aufgenommenen
Mengen im Vergleich zur natürlichen Strahlenbelastung äußerst gering sind.“ Der
Dosisrichtwert der Weltgesundheitsorganisation in Höhe von 100 Mikrosievert pro
Jahr, der auch in der deutschen Trinkwasserverordnung festgelegt ist, werde
durch den Urangehalt von Mineralwässern bei Kleinkindern nur zu etwa 0,3 Prozent
ausgeschöpft. Die „chemische Giftigkeit“ von Uran, speziell das „nierentoxische
Potential“ stehe dagegen im Vordergrund bei der gesundheitlichen Bewertung von
Mineralwässern und damit seien auch für Säuglinge 2 Mikrogramm Uran pro Liter
noch zuträglich, wie sich aus einer „subchronischen“ Studie über 91 Tage und
dabei beobachteten Veränderungen in den proximalen Nierentubuli männlicher
Ratten ableiten lasse, auf die sich auch die Weltgesundheitsorganisation
bezieht. Das meint jetzt auch die gemeinsamen Stellungnahme der öffentlichen
Stellen.
„Die chemische Giftigkeit des
Schwermetalls ist ebenfalls von Bedeutung“, sagt der Toxikologe Dr. Hermann
Kruse von der Universität Kiel. Der Experte verlangt die Deklaration im
Trinkwasser sowie im Mineralwasser. Den Verbrauchern müsse die Möglichkeit
gegeben werden, die tägliche Uranaufnahme durch gezielte Produktauswahl zu
verringern. Besonders bei Säuglingen solle darauf geachtet werden, die Aufnahme
von Uran so niedrig wie möglich zu halten. Das Bundesinstitut für
Risikobewertung argumentiert hingegen, niemand müsse in Deutschland
Säuglingsnahrung mit Mineralwasser zubereiten, denn Trinkwasser (aus der
Wasserleitung) sei dafür bestens geeignet. Bisher gibt es allerdings keine
Kennzeichnung des Urangehaltes im Trinkwasser. Tatsächlich haben Untersuchungen
problematische Urangehalte sowohl für
Mineralwasser wie auch für Trinkwasser ergeben. Im Sommer 2005 veröffentlichten
die Bundesbehörden Ergebnisse von 1.500 Uranproben bei Mineralwässern. Jede
zweite getestete Wassersorte überschritt demzufolge jenen Grenzwert von 0,2
Mikrogramm Uran pro Liter, den das Bundesverbraucherministerium damals für
gerechtfertigt hielt. Ein zehnfach großzügigerer Grenzwert, wie nun vorgesehen,
ist folglich zweifellos im Interesse der Mineralwasserindustrie. Zur
Uran-Belastung bei den Trinkwasserversorgern ist noch wenig bekannt.
Je nach Grenzwert müssen aber zwischen zwei
und 50 Prozent des deutschen Grundwassers als urangefährdet gelten, sagt Broder
J. Merkel, Professor an der Technischen Universität Bergakademie in Freiberg.
Der Hydrogeologe, ein führender Umweltexperte für Uran in Wasser, weist darauf
hin, dass landwirtschaftliche Düngung, Kohleverbrennung sowie Rückstände aus der
Erdölverarbeitung die Urangehalte in Wasser und Boden ständig erhöhen – weit
über die natürlicherseits vorkommende Uranbelastung hinaus. Diese steigt
außerdem kontinuierlich durch die Folgen von Uranabbau, Uranverarbeitung und den
Betrieb von Atomkraftwerken. Broder Merkel fordert deshalb gesetzliche
Höchstwerte auch für Trinkwasser.
Und die wichtige Frage nun, wie sieht es
bei uns aus mit KRISTALLKLAR ? Das Landesamt für Gesundheit in Kiel hat nach
unserer Nachfrage bereits vor einigen Jahren zahlreiche Testproben in
ausgewählten Regionen in Schleswig Holstein gezogen. Aufgrund der
Gesteinsstruktur, des Endmoränengürtels und der örtlichen Gegebenheiten hatte
man so genannte vermeintliche Risikogebiete ausgewählt zu denen unser
Einzugsgebiet allerdings gar nicht zählt. Jedoch alle Messungen wiesen keine bis
zu vernachlässigende Spuren von Uran auf, sodass wir für unser Ausgangswasser
von KRISTALLKLAR getrost Entwarnung geben können. Schließlich möchten wir ja
auch, dass es uns allen gut geht. In diesem Sinne auf Ihr Wohl