Die EU hat Funde von
genmanipuliertem Reis in Europa bestätigt. Nach EU-Angaben wurde der Reis vom
Markt genommen wurde oder ist gar nicht erst in den Handel gekommen. Die
Umweltschutzorganisation Greenpeace meldete jedoch, eine beim Discounter Aldi
erhältliche Reissorte sei betroffen
Alnatura
meldet:"Biofleisch ausverkauft". Die Neuland-Sprecherin Andrea Wolke: "Wir
verkaufen seit einer Woche viel mehr Biofleisch". Sie fügt jedoch hinzu: "Wenn
der Skandal wieder aus den Nachrichten verschwindet, bleiben die Kunden wieder
weg".
Dann gilt wieder: Geiz ist geil. Oder auch: Geiz ist gammel, schreibt Franz
Alt..
Aber eine wachsende Minderheit steigt auch langfristig auf biologisch erzeugte
Lebensmittel um. Im letzten Jahr setzte die Branche der Bio-Lebensmittel in
Deutschland vier Milliarden Euro um. Das war gegenüber dem Vorjahr ein Wachstum
um 15%.
Karl Ludwig
Schweisfurth, 66, ist Metzgermeister und Unternehmer. Nachdem er jahrzehntelang
das Familienunternehmen "Hertawurst" zu einem der größten Konzerne der Branche
ausgebaut hatte, brach er 1985 mit seiner Vergangenheit als
Fleischindustrieller und gründete die ökologisch wirtschaftenden "Hermannsdorfer
Landwerkstätten" bei Glonn im Landkreis Ebersberg. Er ist Träger der Bayerischen
Staatsmedaille für aktiven Umweltschutz. Er sagte in einem interview der SZ:
„ Der Skandal liegt
begründet in dem agroindustriellen System, das wir in den vergangenen dreißig,
vierzig Jahren aufgebaut haben. In der Fleischherstellung regieren industrielle
Methoden, Automation und Spezialisierung. Tiere sowie Fleisch werden in jedem
Bearbeitungszustand kreuz und quer durch Europa gekarrt, von einem
Spezialbetrieb in den nächsten. Dabei liefert sich der Handel einen
unglaublichen Preiskampf. Die "Lidlisierung" bestimmt unsere Wirtschaft und
unser Leben. Jeder, der an diesem Prozess beteiligt ist, steht unter dem Druck,
zu sparen, zu sparen, zu sparen. Ergebnis: Die Qualität wird immer schlechter.
SZ: Sagt der Skandal
auch etwas aus über das Verhältnis von Mensch zu Tier?
Schweisfurth weiter: „Damit hat er unmittelbar zu tun, weil die Tiere nur als
Ding, als Ware wahrgenommen werden. Erkennt man dagegen an, dass sie lebendige,
fühlende Lebewesen sind, Mitgeschöpfe im christlichen Sinn, dann geht man anders
mit ihnen um: bietet ihnen einen anständigen Lebensraum, gesteht ihnen so viel
Freiheit zu wie möglich, gibt ihnen Gutes zu Essen und sorgt für einen achtsamen
Tod.
Erst wenn aus
Konsumenten bewusste Bürger werden, ist ein Ende der unappetitlichen
Lebensmittel-Skandale möglich.
Linktipp:
Taz Artikel - Küss
mich in bin Öko –
Umweltschützer machen
einem ein schlechtes Gewissen, haben wenig Spaß und keine coolen Klamotten. Ein
veraltetes Klischee? Zumindest ist diese Meinung immer noch weit verbreitet.
Tatsächlich haben es Öko-Aktivisten nicht leicht. Stets wird von ihnen absolute
Konsequenz gefordert, nach dem Motto: "Ausgerechnet du hast ein Auto/ isst Sushi/
trägst Lederschuhe/ benützt Make-up/ kaufst einen Kaffee im Pappbecher?" Mit
attraktivem Lebensstil oder Sexappeal hatte Umweltbewusstsein bislang wenig zu
tun. Doch offenbar ändert sich das gerade. Weiter lesen
http://www.taz.de/pt/2006/04/19/a0113.1/text